Ernst Nicol

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Ausstellungseröffnung am 08.11.2015 in Flensburg

Ausstellungseröffnung am 08.11.2015 in Flensburg

Es war, wie so oft im Leben: Eine große Erfindung hatte den Ursprung in einer flüchtigen Idee und genauen Beobachtung. Dem damals 28-jährigen Husumer, Ernst Nicol, fielen die Nachrichten über Schiffkatastrophen in der Seeschifffahrt auf. „Ich dachte darüber nach, wie man die Verluste an Menschenleben, die zum Teil auf unzureichende Rettungsmittel zurückzuführen waren, reduzieren konnte“,erinnert sich der 1923 geborene Schiffbau-Ingenieur.

So begann Ernst Nicol am Ende des Jahres 1954 damit, Berichte und Katastrophenmeldungen zu sammeln, um eine Grundlage für seine Ermittlungen zu haben. „Äußerst wichtig waren die Aussagen der in Not geratenen Menschen“, so der gebürtige Flensburger. Zu damaliger Zeit hatte Ernst Nicol gerade bei der Husumer Schiffswerft der Gebrüder Kröger eine Tätigkeit als Einkäufer angenommen. Auf der Werft, die nach dem Krieg ihren ersten Großauftrag zum Bau eines Küstenmotorschiffs vom schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister erhalten hatte, war er zudem mit dem Mitinhaber und Konstrukteur Walter Brauer damit beschäftigt, an Wochenenden und Feiertagen Projektzeichnungen für Angebote zu erarbeiten. „Trotz der umfangreichen Arbeit, fertigte ich in den Feierabendstunden einige Skizzen von Rettungsbooten mit geschlossener Überdachung und baute ein Modell aus Pappe“, so Nicol. „Im Prinzip funktioniert mein Boot wie eine Konservendose. Die geht ja auch nicht unter, wenn man Sie ins Wasser wirft“, beschreibt der Konstrukteur seine Erfindung, für die er Patent anmeldete. Seine gesamten Ersparnisse opferte der junge Erfinder für die Idee, die sich durchsetzen sollte.

Nach kurzer Zeit hielt Ernst Nicol seinen ersten Lizenzabschluss in den Händen. Daraufhin schrieb der Tüftler alle zuständigen Behörden an, wodurch sich ein reger Schriftwechsel entwickelte. „Um die vielen Briefe zu schreiben, machte meine Frau Leni vorher einen Schreibmaschinenkursus“, erzählt Ernst Nicol. Am Ende hatte Ernst Nicol Patente in 10 Ländern angemeldet. In Deutschland fertigten fünf, in Norwegen drei Werften über 100 „Nicol-Rettungsboote“. Mit dessen Namen der Erfinder gar nicht einverstanden war. „Mein Vorschlag lautete Insassen-Schutz-Rettungsboot“, sagt der Erfinder, dessen Boote auf allen Weltmeeren zu Hause sind. Mittlerweile ist das Patent abgelaufen. „Doch meine Boote werden immer noch gebaut, wenn auch in leicht veränderter Form“, sagt Ernst Nicol, der noch zahlreiche Ideen für neue Erfindungen hat.

Gerade jetzt schreibt Ernst Nicol ein Buch über seine, zum Teil sehr bewegenden, Erfahrungen als Soldat im 2. Weltkrieg. Das Buch wird wohl noch im Jahr 2011 in einer kleinen Auflage erscheinen.